Neue Dachfenster für unseren Wohnwagen

Veröffentlicht am 18. April 2025 um 00:25

Es gibt so viele Dinge, die ich am Campleben liebe – das morgendliche Licht, das durch Baumwipfel flackert, das Vogelzwitschern, und dieses Gefühl, dem stressigen Alltag der Stadt ein Stück weit entkommen zu sein. Unser Wohnwagen ist dabei unser Rückzugsort, unser kleines Nest mitten in der Natur. Aber: Auch kleine Nester brauchen dringend Updates.

Die alten Dachfenster – oder besser gesagt: Dachhauben – waren mir schon von Anfang an ein Dorn im Auge. Der Kunststoff war milchig, der Blick nach draußen also nicht möglich und das Fliegengitter war eher Deko als Schutz. Also fasste ich einen Entschluss: Neue Dachfenster müssen her!

Nach ein paar YouTube-Tutorials, viel Rumklickerei und einer Portion Mut war klar: Das kann ich selber machen. Ich liebe handwerkliche Projekte und dieser Umbau war die perfekte Gelegenheit, mich mal wieder auszuprobieren. Ich entschied mich für ein Modell (Skylight von Carbest), das viel Licht durchlässt und ein weißes Fliegengitter mitbringt – hell und freundlich sollte es werden.

Die Maße? Naja... sagen wir mal so: Ich habe den Gliedermaßstab irgendwie an der alten Haube angesetzt und „frei Schnauze“ geschätzt – einfach, weil ich den inneren Rahmen noch nicht abbauen wollte. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass es sich um das Standardmaß 40x40 handelt. (Kleiner Hinweis an alle, die das nachmachen wollen: Bitte vorher messen.)

Die Lieferung ließ auf sich warten, aber als die Pakete endlich da waren, konnte ich es kaum erwarten loszulegen. 

Im Folgenden beschreibe ich eher meine persönlichen Gedanken, als eine Anleitung zu geben, da ich es nicht besser erklären könnte als Gogo4Camper in diesem Video, nach welchem ich mich gerichtet habe. Also lasst ihm gerne auch einen Like da.

Schritt für Schritt zum neuen Fenster - Mein erster Einbau

Schritt 1: Alte Verblendung abnehmen

Nachdem ich die alte Verblendung abgeschraubt hatte, bemerkte Carlo sofort, dass diese nur improvisiert war (leider kein Foto davon vorhanden) und eher schlecht als recht ans bloße Dach geschraubt worden war – kein Wunder also, dass da immer wieder Spinnen den Weg zu uns fanden. Also kam noch eine Schicht ab, diesmal das Originalteil, bei dem jedoch schon die Fliegenklappe fehlte.

Schritt 2: Rauf aufs Dach

Das Dach war von Kiefernnadeln übersät, also erst mal fegen. Dann musste ich nochmal runter – ich stellte fest, dass die Haube für das weitere Vorhaben offen stehen musste. Mit Spachtel, Mikrofasertuch und schicken Handschuhen löste ich dann vorsichtig (aber mit ordentlich Krafteinsatz) die alte Dichtung und hebelte die Haube hoch. Das war der Moment, in dem ich richtig Spaß hatte. Endlich passierte was. Und nach überraschend kurzer Zeit, begrüßte mich dann fröhlich unsere Tochter durch den freiliegenden Dachausschnitt.

Schritt 3: Reinigung

Mit Reinigungsbenzin und Tuch bewaffnet, schrubbte ich den Bereich um den Dachausschnitt sauber. Gerne hätte ich den Trick mit dem Bohraufsatz probiert, aber da ich keinen zur Hand hatte, musste es so gehen. Ich saß ewig oben, aber ich wollte, dass der Untergrund perfekt ist.

Schritt 4: Probeanpassung

Große Erleichterung – das Fenster passte wie angegossen. Auf einen Umtausch hätte ich angesichts des Lochs im Dach wenig Lust gehabt.

Manchmal braucht es eben auch ein bisschen Glück. 

Schritt 5: Dichtstoff auftragen

Zuvor lernte ich durch YouTube noch den  Umgang mit der Kartuschenpresse – mein erstes Mal. Der Auftrag des Dichtstoffs wurde nicht perfekt. Die Presse benötigte deutlich mehr Kraft als erwartet, aber hey, dafür wurde alles dicht. Und schön muss es ja oben auf dem Dach wirklich nicht sein. (Daher ist hier auch das Foto vom zweiten, besser gelungenen, Auftrag zu sehen.)

Schritt 6: Winkel montieren

Nun ging es vom Dach in den Innenraum. Die mitgelieferten Winkel zogen das Fenster richtig schön an.

Schritt 7: Verblendung anschrauben

Ich klebte noch ein bisschen Isolierband über die Lüftungslöcher, Spinnenphobie lässt grüßen. (Aber bitte nicht nachmachen – Belüftung ist wichtig!) Der Rest ging dann ganz einfach anzuschrauben.

Mehr Licht, mehr Luft, mehr Freude

Als ich fertig war, war ich ehrlich gesagt richtig stolz. Das neue Fenster lässt sich komplett öffnen, macht den Innenraum so viel heller – und das weiße Fliegengitter sorgt nicht nur für Schutz, sondern auch für eine luftige, freundliche Optik. Ein paar Tage später baute ich auch das zweite Fenster ein – mit deutlich mehr Routine und einem saubereren Dichtstoffauftrag. Übung macht eben doch den Meister.

Jetzt liege ich manchmal einfach nur im Bett, schaue durch das neue Fenster nach oben in die Wipfel der Kiefern – und bin einfach glücklich. Es fühlt sich so an, als wäre unser Wohnwagen jetzt ein kleines bisschen mehr „Zuhause“.

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